Während viele von uns heutzutage nur dann an ihre Gesundheit denken, wenn etwas schiefläuft, lehrt uns die traditionelle Kräuterkunde, uns unser ganzes Leben lang aktiv um unseren Körper zu kümmern. Wir wissen Gesundheit meist nur dann zu schätzen, wenn wir krank sind. Diese Einstellung sollten wir zu unserem eigenen Wohlbefinden ändern.
Ob du einen erdigen Tonic-Tee, ein herzhaftes Pesto oder einen frischen grünen Saft brauchst, die Brennnessel ist für dich da. Die Brennnessel (Urtica dioica) wird seit jeher als kraftvolles Frühlingstonikum verwendet, um die Gesundheit der Gelenke und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Wenn du dich als angehende/r Kräuterkundige/r fühlst, kannst du versuchen, eine gesundheitsfördernde Tinktur aus Brennnessel herzustellen. Tinkturen sind alkoholische Auszüge aus Pflanzen. Sie werden schon seit langem verwendet und können leicht unterwegs eingenommen werden.
Diese Methode ist eine einfache Möglichkeit, Tinkturen herzustellen. Wir bevorzugen für den Anfang Weinbrand oder Wodka, weil ihr Verhältnis von Alkohol zu Wasser für viele Kräuter geeignet ist, so auch für Brennnessel. Wenn du etwas außergewöhnlichen Alkohol mit einem fruchtigen Aroma möchtest, kannst du auch ungarischen Pálinka (Obstbrand) verwenden. Du kannst auch Tinkturen aus Brennnesselwurzeln und Brennnesselblättern herstellen. Aber sei dir bewusst, dass sie unterschiedliche pharmakologische Wirkungen haben!
Wenn du dich nicht mit den Brennhaaren der frischen Brennnesselblätter herumärgern willst, kannst du auch getrocknete Brennnesseln in deiner Tinktur verwenden.

Wenn du getrocknete Brennnesseln verwendest, füllst du damit halbe Glas. Dann gießt du den Alkohol hinein, bis das Glas gefüllt ist. Anschließend verschließt du es mit einem Deckel, stellst es aufrecht hin und beschriftest dein Glas:
- Welche Art von Alkohol du verwendet hast und wie viel Volumenprozent Alkohol.
- Ob du frische oder getrocknete Kräuter verwendet hast.
- Der Name der Pflanze und des verwendeten Pflanzenteils.
- Das Datum, an dem du die Tinktur hergestellt hast.
Lass die Mischung ziehen und schüttle das Glas jeden Tag. Achte darauf, dass die Kräuter mit Alkohol bedeckt bleiben. Lagere sie an einem kühlen, dunklen Ort.
Nachdem 4-6 Wochen vergangen sind, kannst du deine Tinktur auspressen. Um den Pressvorgang zu starten, öffnest du dein Glas, legst ein Musselin- oder Seihtuch darüber und drehst das Glas über einer großen Schüssel um, damit die Flüssigkeit abfließt und vom Kraut getrennt wird. Sobald die gesamte Flüssigkeit in die Schüssel gelaufen ist, kannst du mit beiden Händen die restliche Flüssigkeit aus dem Kraut herausdrücken.
Als Nächstes gießt du die Flüssigkeit (die jetzt deine Tinktur ist) in einen Flüssigkeitsmessbecher. Stecke deinen Trichter in die Öffnung deiner Dosierflasche und gieße deine Flüssigkeit vorsichtig hinein.
Wir empfehlen, dreimal täglich etwa ½-1 Teelöffel (oder 30-35 Tropfen) Brennnesseltinktur einzunehmen, wenn du das Gefühl hast, dass du etwas zur Unterstützung deiner Gelenke oder ein Kräutertonikum brauchst. Aufgrund des Alkoholgehalts ist die Einnahme für Kinder und Frauen während der Schwangerschaft nicht geeignet.
